Ein Umzug erfordert viel Vorbereitung und kann für Sie und Ihre Familie eine stressige Erfahrung sein. Vergessen Sie aber nicht, dass es Ihren tierischen Begleitern durch die Hektik des Umzugs ähnlich geht. Genauso, wie Sie sich im neuen Zuhause zurechtfinden müssen, müssen sich auch Tiere neu einleben. Mit Geduld und Planung kann die Veränderung für Ihr Tier problemlos verlaufen.
Bevor Sie umziehen
Die Vorbereitungen vor Ihrem Umzug können Ihnen das Leben leichter machen, wenn Sie im neuen Zuhause angekommen sind. Erkundigen Sie sich vorab in der neuen Region nach Anlaufstellen, die Sie für Ihren Hund benötigen: Tierärzte, Notfallkliniken, Geschäfte für den Tierbedarf, Tiersalons, hundefreundlichen Parks, Tierpensionen und -betreuungen sowie eventuell Hundetrainern. Informieren Sie sich außerdem über städtische Verordnungen und Vorschriften zu der Haltung von Haustieren, einschließlich der Leinen- und Kastrationspflicht und dazu, ob Sie Ihr Tier im Register des jeweiligen Bundeslandes anmelden müssen. Die Rasselisten und Vorschriften für Kampfhunde können in jedem Bundesland unterschiedlich sein. Für den Fall, dass Ihr Haustier während oder nach dem Umzug verloren geht, sollten Sie auch die Hundemarke mit den neuen Kontaktinformationen aktualisieren lassen. Oder Sie könnten erwägen, Ihr Tier chippen zu lassen, falls dies noch nicht geschehen ist. Diese Vorkehrungen tragen dazu bei, dass Ihr Tier schnell und sicher zu Ihnen zurückkommt, falls es wegläuft.
Das Packen
Bei vielen Tieren beginnt der Stress, wenn sie mitbekommen, wie der Besitzer die Umzugskartons packt. Ein Großteil der Aufregung kann dem zugeschrieben werden, dass ihre normale Routine durch ungewöhnliche, neue Aktivitäten im Haushalt ersetzt wird. Um die Ängste Ihres Haustieres zu vermindern, sollten Sie versuchen, so viel wie möglich an der gewohnten Tagesroutine Ihres Tieres festzuhalten. Wenn Ihr Hund sich beispielsweise selbst beschäftigt, während Sie arbeiten, Sie in der Mittagspause mit ihm Gassi gehen und danach gemeinsam den Abend verbringen, sollten Sie diesen Zeitplan auch weiterhin mit ihm einhalten. Da viele Tiere sich an Gewohnheiten orientieren, verunsichern sie Veränderungen bei den normalen Routinen.
Vergessen Sie selbst im Umzugsstress nicht, jeden Tag etwas Zeit mit Ihrem Haustier zu verbringen, das ihm Spaß macht, selbst, wenn es nur kurz ist. Mit dem Hund kann das ein Spaziergang sein oder ein kurzes Apportierspiel. Diese und weitere Aktivitäten verbrennen nicht nur überschüssige Energie, sondern helfen auch dabei, Stress abzubauen. Wenn es für Sie mal nicht möglich ist, Zeit mit Ihrem Haustier zu verbringen, können Sie ihm ein interaktives Spielzeug zur Verfügung stellen, um Langeweile zu vermeiden und es von dem Umzug abzulenken. Seien Sie vorsichtig damit, Ihr Tier übermäßig zu umsorgen, wenn es Anzeichen von Stress zeigt. Das wird das Verhalten nur bestärken, sodass es zu einem regelmäßigen Verhalten wird, mit dem es Aufmerksamkeit sucht.
Genau wie Sie benötigt auch Ihr Haustier alles Wesentliche direkt, wenn Sie in das neue Zuhause kommen. Gegenstände wie Futter, Näpfe, eine Leine und Tierarztunterlagen sollten leicht zugänglich verpackt werden, damit Sie sie einfach finden und auspacken können. Wenn möglich, besorgen Sie sich eine kleine Futtertasche oder eine Trainingstasche für Spaziergänge mit dem Hund, in der Sie alles griffbereit haben, was Sie brauchen, und halten Sie diese während des Umzugs immer bereit. Denken Sie für den Umzug auch daran, wie Sie Ihren Hund in das neue Zuhause transportieren wollen und sorgen Sie für eine sichere Unterbringung.
Euer neues Zuhause
Vorbereitungen in Ihrem neuen Zuhause können den Übergang dorthin reibungsloser machen und zur Sicherheit Ihres Tieres beitragen. Genau wie bei Kindern können Haustiere nicht immer einschätzen, womit sie unbeschadet spielen können oder was für sie essbar ist. Deshalb liegt es in Ihrer Verantwortung, Unfälle zu verhindern. Ihre Wohnung tiersicher zu machen ist nicht nur wichtig, um Ihre Besitztümer zu schützen, sondern auch, um zu verhindern, dass Ihr Tier zu Schaden kommt. Wenn Sie die Angewohnheiten Ihres Haustiers kennen, wird Ihnen das dabei helfen, Ihr neues Zuhause einzuschätzen und zu beurteilen, was gesichert werden muss. Einige Schutzmaßnahmen sind generell wichtige Angewohnheiten im Haushalt mit Tieren. Dazu zählt das Verstecken oder Umwickeln von Stromkabeln, das Schließen des Toilettendeckels (insbesondere, wenn Sie starke Reinigungsmittel oder WC-Steine verwenden), genauso wie das Schließen von Mülltonnendeckeln und das Wegräumen von Reinigungsmitteln oder anderen Substanzen, die schädlich oder giftig für Ihr Haustier sein könnten.
Überlegen Sie, was an der neuen Einrichtung ein Problem für Ihr Tier darstellen könnte und entscheiden Sie sich schon beim Kauf für Möbel, die sich einfach reinigen lassen. Wenn Ihr Tier dazu fähig ist, Schranktüren zu öffnen, sollten Sie über die Installation von Schlössern nachdenken, um zu verhindern, dass es an das Innere gelangt. Dasselbe gilt für Räume, in die Ihr Tier nicht gelangen soll. Bereiche ohne Tür können mit einem Schutzgitter versehen werden. Futtervorräte sollten nicht nur für hungrige Vierbeiner unerreichbar sein, sondern auch vor Schädlingen geschützt sein. Dafür kann das Futter in einer Futterbox gelagert werden. Wenn es in Ihrem neuen Heim Treppen gibt, können Sie den unteren Treppenabsatz mit einem Tor versehen. Dies gilt insbesondere, wenn Ihr Hund keine Treppen gewöhnt ist, damit Stürze verhindert werden.
Auch Garagen können unterschiedliche Gefahren bergen, wie beispielsweise Motorflüssigkeiten oder die Fahrzeuge selbst. Motorflüssigkeiten können giftig oder tödlich sein, wenn sie verschluckt werden, und kleine, neugierige Haustiere können unter das Fahrzeug klettern, ohne dass Sie davon mitbekommen, bevor es zu spät ist. Sollten Sie einen Hinterhof oder einen Garten besitzen, sollte auch dieser auf Sicherheit kontrolliert werden, bevor Sie Ihr Haustier dorthin lassen. Überprüfen Sie Zäune auf Stabilität und lose Bretter und suchen Sie nach Löchern, die ein früherer tierischer Bewohner unter den Zaun gegraben haben könnte, damit Ihr Tier diese nicht vor Ihnen entdeckt. Wenn es einen Pool gibt, sollten Sie diesen so absichern, dass Ihr Hund nicht hineinfallen kann oder hineinsteigt, wenn Sie ihn nicht beaufsichtigen können. Untersuchen Sie Ihren Garten darauf, ob Pflanzen vorhanden sind, die für Tiere giftig oder tödlich sein können. Ihr Garten sollte ein sicherer, angenehmer Ort sein, an dem Sie und Ihre Tiere gerne Zeit verbringen. Statten Sie ein schattiges, überdachtes Plätzchen mit genügend Trinkwasser aus, damit Ihr Tier auch an heißen Tagen alles hat, was es braucht.
Wenn Ihr neues Zuhause viel größer ist als Ihr vorheriges, können Sie darüber nachdenken, zunächst einen kleinen Bereich davon abzugrenzen. Das wird Ihrem Tier dabei helfen, sich allmählich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Sobald Ihr Tier sich wohler in der neuen Umgebung fühlt und sie ihm vertrauter ist, können Sie ihm nach und nach Zugang zu weiteren Bereichen gewähren.
Die Hausregeln
Wenn Sie Ihr Tier das erste Mal in das neue Zuhause bringen, ist dies die Gelegenheit, neue Gewohnheiten und Hausregeln einzuführen. Eines der wichtigsten Lektionen, die Ihr Tier lernen muss, ist, wo es sein Geschäft machen darf. Die meisten Haustiere mit bereits bewährter Stubenreinheit werden wenig Zeit brauchen, um die neuen Regeln zu lernen, während es bei Tieren, die damit bereits Probleme hatten, etwas länger dauern kann. Bei Hunden, die sich im gesamten Haus aufhalten können, müssen Sie sehr sorgfältig aufpassen. Nehmen Sie Ihren Hund mit nach draußen in den Bereich, in dem er regelmäßig über den Tag hinweg sein Geschäft machen darf- vor allem, wenn er aufwacht und nach dem Essen. Belohnen Sie ihn mit einem Leckerli, wenn er sein Geschäft an dem dafür vorgesehenen Ort macht. Wenn Ihr Hund daran gewöhnt ist, sich tagsüber in einer Hundebox oder in einem hundesicheren Bereich im Haus aufzuhalten, lässt sich die Stubenreinheit meistens einfach etablieren, da Ihr Hund nicht den Ort als Toilette benutzen will, an dem er schläft. Bringen Sie den Hund immer kurz bevor er in die Box gebracht wird und direkt nachdem Sie ihn hinauslassen nach draußen. Wenn er sich dort erleichtert, sollten Sie ihn wieder belohnen, um ihm zu zeigen, dass dieses Verhalten von ihm gewünscht wird.
Sollten Sie neue Regeln aufstellen, die in Ihrem bisherigen Zuhause nicht gegolten haben, ist es wichtig, dass Sie schon beim ersten Betreten des Hauses damit beginnen, sie Ihrem Hund zu zeigen. Ist es diesem beispielsweise nicht erlaubt, sich auf das Sofa zu setzen, sollten Sie sicherstellen, dass jeder im Haus dies weiß und sich daran hält. Eine Regel sollte immer eingehalten werden, und nicht nur, wenn bestimmte Personen anwesend sind. Dem Tier manchmal zu erlauben, sich auf das Sofa zu setzen und an anderen Tagen nicht, lässt nur Verwirrung entstehen.
Egal, ob Sie ein paar Straßen weiter oder in ein anderes Bundesland ziehen: Der Umzug mit einem Haustier erfordert viel Vorbereitung und es kann dauern, bis sich alle eingewöhnt haben. Wenn Sie sich die Zeit nehmen und ein wenig Geduld haben, können Sie und Ihr Tier möglichst stressfrei Ihr neues Zuhause erkunden.