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Hund beißen abgewöhnen – 6 Profi-Tipps für Welpen & Erwachsene

Ihr Hund beißt? Mit diesen 6 Profitipps stoppen Sie das Verhalten dauerhaft

Warum beißen Hunde überhaupt?

Hunde beißen nie ohne Grund. Daher ist es erstmal wichtig, dass Sie herausfinden, wieso ihr Hund zuschnappt. Stress, Angst, Schmerzen oder der ganz natürliche Spieltrieb können hinter dem Verhalten stecken.

Aber: Hunde beißen nur dann, wenn sie sich bedroht fühlen und keinen anderen Ausweg kennen. Es geht also weniger um Aggression, als um Selbstverteidigung. Anbei sehen Sie die häufigsten Gründe für unerwünschtes Zuschnappen:

Bei Welpen:

  • Natürliches Spielverhalten und Erkundung der Umgebung
  • Zahnwechsel zwischen dem 4. und 7. Lebensmonat
  • Überstimulation beim Toben
  • Noch nicht gelernte Beißhemmung

Bei erwachsenen Hunden:
 

  • Angst oder Unsicherheit in bestimmten Situationen
  • Schmerzen oder gesundheitliche Probleme
  • Ressourcenverteidigung (Futter, Spielzeug, Territorium)
  • Stress oder Überforderung
  • Dominanzverhalten oder schlechte Erfahrungen Beißen ist ein natürlicher Instinkt und Hunde beißen meist aus zwei Gründen:

1. Sie werden angegriffen und verteidigen sich selbst.
2. Sie verteidigen etwas, das ihnen wichtig ist. Zum Beispiel ihr Revier oder ihr Rudel.
  

Wann hören Welpen auf zu beißen?

Da das Beißen für Hunde instinktiv ist, ist es ganz normal, dass Welpen schnappen. Doch keine Sorge: Zwischen der 16. und 18. Lebenswoche entwickeln sie eine natürliche Beißhemmung. Bis dahin können Sie bereits aktiv gegensteuern und Ihren Welpen erziehen.

6 bewährte Methoden: So gewöhnen Sie Ihrem Hund das Beißen ab

1. Die richtige Reaktion, wenn Ihr Hund Sie beißt

Wie reagiere ich richtig, wenn mein Hund mich beißt? Diese Frage stellen sich viele Hundebesitzer. Tatsächlich ist es einfacher, als Sie vielleicht denken:

  • Rufen Sie sofort „Aua!” oder „Nein!” – durchaus deutlich, aber bitte nicht schreien
  • Brechen Sie Spiel oder Interaktion direkt ab und ignorieren Sie Ihren Hund
  • Wenden Sie sich für 30 Sekunden ab, bevor Sie wieder mit dem Hund interagieren
  • Niemals zurückbeißen oder grob werden! Das verschlimmert die Sache nur

Praktisches Beispiel:
Wenn Ihr Welpe beim Spielen in Ihre Hand beißt, dann sagen Sie laut„Aua!”, stehen auf und verlassen kurz den Raum. So lernt Ihr Kleiner, dass Beißen nicht erwünscht ist.

2. Welpen Beißen abgewöhnen und die Beißhemmung trainieren

Das Training der Beißhemmung ist einer der wichtigsten Punkte in der Welpenerziehung. Normalerweise lernen Welpen von ihrer Mutter und ihren Geschwistern, wie fest sie zubeißen dürfen.

Sobald Sie bei Ihnen einziehen, können Sie Ihre Beißhemmung aktiv trainieren: 

  • Lassen Sie sanftes Knabbern zunächst zu#
  • Reagieren Sie erst bei zu festem Zubeißen mit„Aua!”
  • Belohnen Sie vorsichtiges Spielen mit Lob oder einem Hundesnack
  • Bieten Sie Alternativen wie Kauspielzeug an

Wann ist dieser Ansatz besonders wichtig?
  • In den ersten 4 Lebensmonaten des Welpen
  • Bei Welpen, die zu früh von der Mutter getrennt wurden
  • Wenn Ihr Welpe beim Spielen immer fester zubeißt

3. Ablenkung und Alternativen anbieten

Eine der effektivsten Methoden, um das Beißen abzutrainieren, ist die Umleitung auf erlaubte Objekte. Sie sollten also am besten immer ein Kauspielzeug griffbereit haben, damit Sie Ihrem Hund dieses bei Beißversuchen direkt anbieten können.

Testen Sie selbst, welche Texturen Ihrem Hund am meisten zusagen: Von Kauknochen über Seile bis hin zu Gummispielzeugen gibt es eine große Auswahl an verschiedenen Kauspielzeugen. Vergessen Sie auch nicht, das Kauen am Spielzeug ausgiebig zu belohnen.

Empfohlene Aktivitäten, damit Ihr Hund ausgelastet ist:

  • Intelligenzspielzeug für geistige Auslastung
  • Lange Spaziergänge vor intensiven Spielphasen
  • Regelmäßige Trainingseinheiten für mentale Erschöpfung

4. Einen sicheren Rückzugsort schaffen

Manchmal beißen Hunde aus Überforderung oder Stress. Ein eigener, ungestörter Bereich kann helfen, solche Situationen zu vermeiden.

Vorteile eines Rückzugsortes:

  • Er reduziert Stress und Übererregung
  • Er gibt dem Hund Kontrolle über Situationen
  • Er verhindert Beißen aus Überforderung

Wann ist ein Rückzugsort besonders wichtig?
  • Bei ängstlichen oder unsicheren Hunden
  • In Haushalten mit Kindern
  • Bei Hunden mit Ressourcenverteidigung

5. Körpersprache verstehen und Warnsignale erkennen

Hunde beißen nie ohne Grund und selten ohne Vorwarnung. Daher ist es wichtig, dass Sie die Körpersprache Ihres Vierbeiners zu lesen lernen. Folgende Warnsignale können einen Beißversuch andeuten:

  • Erstarrte Körperhaltung
  • Knurren
  • Eingezogene Rute
  • Ängstlicher oder starrer Blick
  • Lecken der Lippen ohne erkennbaren Grund

Mein Hund beißt mich – was bedeutet das? Dahinter steckt meist Unsicherheit oder Angst. Beobachten Sie genau, in welchen Situationen es passiert, dass Ihr Hund nach Ihnen schnappt. So können Sie diese in Zukunft vermeiden.

6. Positive Verstärkung statt Bestrafung

Besonders bei älteren Hunden ist Geduld gefragt, wenn Sie Ihnen das Beißen abgewöhnen möchten. Positive Verstärkung funktioniert hier am besten, damit Ihr Hund lernt, dass Beißen nichts bringt.

Erfolgreiche Trainingsmethoden:

  • Ruhiges Verhalten sofort belohnen
  • Niemals körperlich bestrafen oder anschreien
  • Konsistente Regeln in der ganzen Familie
  • Bei Fortschritten ausgiebig loben

Häufige Fehler und wie Sie diese beim Anti-Beiß-Training vermeiden

Viele Hundebesitzer verstärken das Beißverhalten unbeabsichtigt, indem Sie…

  • den Hund anschreien, was ihn nur noch aufgeregter macht
  • wild mit den Händen herumfuchteln – das animiert zum Schnappen
  • weglaufen und kreischen, was als Spiel interpretiert werden kann
  • inkonsequent sind, was den Hund verwirrt

Konsequenz ist der Schlüssel zum Erfolg

Es ist wichtig, dass Ihrem Hund das Beißen effektiv abtrainiert wird. Alle Familienmitglieder müssen daher die gleichen Regeln durchsetzen. Ein „Manchmal ist es okay“ darf es beim Beißtraining nicht geben. Und auch kleine Fortschritte verdienen Anerkennung, denn Geduld zahlt sich beim Hundetraining immer aus.

Wann sollten Sie professionelle Hilfe suchen?

Manchmal reichen die eigenen Bemühungen nicht aus. Suchen Sie Hilfe, wenn:

  • Ihr Hund aggressiv oder aus Angst beißt
  • Das Beißen nach 4-6 Wochen Training nicht abnimmt
  • Sie sich unsicher oder überfordert fühlen
  • Kinder im Haus gefährdet sind

Ein Besuch beim Tierarzt kann zudem gesundheitliche Ursachen ausschließen. Bei hartnäckigen Fällen und traumatisierten Hunden aus der Tierrettung, führt der Weg an einem Hundetrainer oder Verhaltenstherapeuten aber definitiv nicht vorbei.

Fazit: Mit Geduld und den richtigen Methoden klappt’s

Dem Hund das Beißen abzugewöhnen braucht Zeit und Geduld. Welpen beißen beim Spielen instinktiv und sie können mit unseren Tipps aktiv gegensteuern. Doch auch erwachsene Hunde können sich das Beißen noch abgewöhnen.

Mit den richtigen Methoden, Konsequenz und etwas Geduld wird aus Ihrem bissigen Vierbeiner ein entspannter Begleiter.

Ihre Checkliste fürs Anti-Beiß-Training:

✅ Sofort reagieren, aber ruhig bleiben

✅ Alternativen wie Kauspielzeug anbieten

✅ Körpersprache des Hundes beobachten

✅ Positive Verstärkung nutzen

✅ Bei anhaltenden Problemen Hilfe suchen

✅ Alle Familienmitglieder einbeziehen

Unsere Empfehlungen für erfolgreiches Beißtraining:

🐾 Für die Welpenzeit: Abwechslungsreiche Kauspielzeuge in verschiedenen Texturen
🐾 Für geistige Auslastung: Intelligenzspielzeug für clevere Hundeköpfchen
🐾 Für das Training: Hochwertiges Trainingsequipment mit Clicker und Leckerlis

Jeder Hund braucht sein individuelles Training. Mit den richtigen Hilfsmitteln und unseren bewährten Methoden schaffen Sie es, Ihrem Vierbeiner das Beißen erfolgreich abzugewöhnen. Damit Sie das Zusammenleben voll und ganz genießen können!