Der Schlüssel zum Erfolg im Umgang mit jedem Hund ist eine gesunde Beziehung, sei es bei kleinen Aufgaben im Alltag oder beim Hundesport. Eine starke Bindung zu Ihrem Hund aufzubauen braucht Zeit, aber die sich daraus ergebenden Vorteile sind es wert. Während der Aufbau dieser Bindung nahezu mühelos mit Ihrem ersten Hund gelungen ist, wie können Sie sicherstellen, dass das auch mit den weiteren Hunden in Ihrem Haushalt gelingt? Um eine gleich gute Beziehung zu allen Hunden in Ihrem Zuhause aufzubauen, brauchen Sie vor allem Geduld.
Der erste Hund erhält meist die nahezu ungeteilte Aufmerksamkeit, weshalb die Beziehung zu ihm normalerweise die stärkste ist. Diesem Hund wurden die Regeln des Hauses beigebracht, er wurde einzeln trainiert, er beansprucht seine eigenen Bereiche in seinem Zuhause und er hat Spielzeug und Leckerlis, die nicht mit einem anderen Hund geteilt werden mussten. Hunde, die nachträglich dazukommen, haben oft eine etwas geringere Bindung zu dem Besitzer, da mit diesen im Vergleich zum ersten Hund nicht so viel Zeit zu zweit verbracht wird und der Besitzer oft immer noch mehr Zeit mit dem ersten Hund verbringt.
Mit mehreren Hunden gerecht umgehen
Denken Sie einmal daran zurück, als Sie Ihren ersten Hund bekommen haben und wie viel Zeit Sie in Training, Spielen und das Beibringen von Kommandos investiert haben. All diese Bemühungen, die Sie für eine starke und langanhaltende Beziehung zu Ihrem Hund aufgebracht haben. Jeder Hund, den Sie sich nach diesem ersten Hund anschaffen, sollte von der gleichen Aufmerksamkeit profitieren. Nehmen Sie sich jeden Tag Zeit, um nur mit Ihrem neuen Hund zu trainieren oder zu spielen und machen Sie dann getrennte Einheiten mit dem ersten Hund. Selbstverständlich ist es immer noch wichtig, die Beziehung zum ersten Hund aufrechtzuerhalten, um zu verhindern, dass Probleme entstehen.
Ihr neuer Hund muss Ihre Regeln direkt von Ihnen lernen. Diese sollten die gleichen für alle Hunde sein, um Verwirrung zu vermeiden. Wenn es beispielsweise Ihrem ersten Hund nicht erlaubt ist, sich auf die Möbel zu setzen, sollte allen anderen Hunden das Sitzen auf diesen Möbeln ebenfalls verwehrt bleiben. Wenn Sie Ihren neuen Hund mit nach Hause bringen, sollten Sie ihn dort erstmal an der Leine lassen, damit Sie ihn in Ihrer Nähe haben und gewünschte Verhaltensweisen einfacher anleiten können, während Sie ihn von unangemessenem Verhalten abhalten. Sobald er zeigt, dass er ein Verständnis für akzeptables Verhalten hat, können Sie ihm erlauben, auf sich allein gestellt zu sein. Belohnen Sie Ihren neuen Hund beispielsweise mit einem Leckerli für gewolltes Verhalten, wenn Ihr anderer Hund dabei ist, während Sie weiterhin Ihren ersten Hund auch in der Gegenwart Ihres neuen Hundes für gutes Verhalten belohnen. Der neue Hund kann durch die Beobachtung des ersten Hundes lernen, welche Verhaltensweisen belohnt werden.
Da Hunde einfacher mit Artgenossen kommunizieren können als mit Menschen, ist es wichtig, dass Sie sich viel Zeit für Ihren neuen Hund nehmen, um zu verhindern, dass die Verbindung zwischen den Hunden unter sich stärker wird als die zu Ihnen. Wenn Sie Ihrem Hund beibringen, was von ihm erwartet wird, sollten Sie dabei eine aktive Führungsrolle übernehmen. Wenn Sie sich nicht die Zeit nehmen, Ihrem neuen Hund die Regeln beizubringen, wird Ihr erster Hund das tun, was möglicherweise Konflikte und Verwirrung zwischen den Hunden entstehen lässt. Ihr neuer Hund wird von seinem Artgenossen nicht alles lernen, was von ihm verlangt wird, noch wird Ihr erster Hund Verhaltensprobleme bei ihm verhindern oder lösen.
Legen Sie einheitliche Regeln für die Fütterung, die Benutzung von Spielzeug, das Spielen und Spaziergänge fest, um Konflikten weiterhin vorzubeugen. Füttern Sie die Hunde getrennt voneinander, sodass die Hunde nicht versuchen, das Futter des anderen zu stehlen und damit in Streit geraten. Dasselbe sollte für Spielzeug gelten. Wählen Sie für jeden Hund zusätzlich ein hochwertiges Spielzeug, das er nur für sich haben darf. Wenn es nötig ist, geben Sie dem neuen Hund Essen oder ein Spielzeug in der Hundebox oder in einem hundesicheren Raum, bis die Hunde angemessen miteinander agieren können. Beim gemeinsamen Spielen sollte der neue Hund vorerst an der Leine bleiben, damit Sie sein Verhalten beaufsichtigen können. In solchen Situationen sollten Sie die Hunde beobachten, um sicherzustellen, dass die Tiere miteinander auskommen und Sie, wenn es nötig wird, eingreifen können. Das Spielen sollte beendet werden, wenn es für einen der Hunde zu grob wird, wenn sie nach dem anderen schnappen oder wenn einer der Hunde keinen Spaß daran zu haben scheint. Als Rudelanführer ist es Ihre Aufgabe eingreifen, wenn einer der Hunde unangemessenes Verhalten zeigt. Jeder Hund sollte einzeln an der Leine geführt werden, bis auch der neue Hund die wichtigen Gewohnheiten beim Spazierengehen entwickelt hat. Das passende Trainings-Equipment kann Ihnen dabei helfen, auch draußen auf jede Situation mit mehreren Hunden vorbereitet zu sein.
Gefestigte Beziehungen im Rudel
In Beziehungen mit egal wie vielen Hunden ist es wichtig, dass Sie der Anführer und die Bezugsperson unter Ihnen bleiben. Ein Haushalt, der ohne Ihr Zutun den Hunden überlassen wird, wird schnell „vor die Hunde gehen“. Egal, ob Sie Ihr Haus mit zwei oder zwölf Hunden teilen, jeder von ihnen verdient eine faire, konsequente und individuelle Erziehung und gleich viel Aufmerksamkeit von Ihnen, um sich zu entwickeln. Ihr Zuhause wird dann nicht nur friedlicher sein, sondern es wird sich dann auch zeigen, was Sie mit Ihren Hunden alles erreichen können.
